Der Bahnsteig meines kleinen Bahnhofs sollte aus Spörle-Formen entstehen. Ich bin schon seit ich die Formen habe, am Abgüsse erstellen. Bei über 2 Meter Länge, braucht es schliesslich einige Teile!
Ich wollte, dass der Unterbau des Bahsteigs stabil wird. Schliesslich muss darauf allerlei befestigt werden können. Neben Bahnsteigüberdachung gehören auch Bahnsteigleuchten zu den Teilen, welche stabilen Halt benötigen. Darum habe ich den Unterbau aus 8 mm MDF ausgesägt.
Zuerst wurde aber eine Papierschablone erstellt. Dafür wurden einige A4-Blätter mit Tesa-Film zusammengeklebt und mit einer Reihe Pinwandnadeln festgesteckt. Nun konnte die Kontur mit einem Stift aufgezeichnet werden.
Das Papier für die Papierschablone ist mit Nadeln festgepinnt.
Ich bin schon mehrfach gefragt worden, wie ich vorgehe, wenn ich einen der Gebäudebausätze zusammenbaue. Daher habe ich beim letzten Bausatz die Kamera daneben gelegt und ab und zu ein Bild gemacht. Ich erhebe keinen Anspruch darauf, dass meine Methode die einzig richtige ist. Ich habe mir diese Vorgehensweise angeeignet, weil ich so zu einem mir genügenden Ergebnis komme.
Schritt 1: Sichtung der Bauteile und Studium der Anleitung
Oder einfacher gesagt: Man macht den Bausatz auf, schaut sich die Teile an und wirft einen Blick auf die Anleitung. Dabei versuche ich mir schon vorzustellen welche Farben die einzelnen Teile bekommen müssen. Oft sind alle Teile eines Spritzlings mit der selben Farbe an zu streichen. Manchmal müssen sie aber auch verschiedenfarbig lackiert werden. Anhand der vorgesehenen Farben sortiere ich die Spritzlinge und teile sie wenn nötig entsprechend auf.
Langsam rückt der Zeitpunkt wo ich "auf Josef Brandls Spuren wandern" kann immer näher - sprich der Zeitpunkt für das erste Grün auf der Anlage ist nicht mehr so weit. Daher dachte ich mir, ich sollte mich mal um das Streumaterial für die Grundlage kümmern.
Weil ich im Fachhandel nichts Geeignetes gefunden habe, erinnerte ich mich an ein "Backrezept" welches ich mal in einem Buch gelesen hatte. Dafür wird einfach Erde im Backofen bei 200 Grad 30 Minuten lang sterilisiert und danach ausgesiebt.
Das war schnell erledigt. Gleich im ersten Gartenbeet war der gewünschte Rohstoff gefunden und am Haus stand noch ein leerer Blumentopf der noch etwas Blumenerde enthielt. Die Erde verteilte ich auf zwei Backbleche mit Backpapier als Unterlage und schob sie in den Ofen. Achtung: Der erdige Duft, der dabei entsteht, könnte auch Gestank genannt werden.
Danach musste die Erde noch zerkleinert und gesiebt werden. Dazu stampfte ich sie mühsam mit einem abgesägten Pinselstiel als Werkzeug klein. Als Sieb diente ein Stück Fliegendrahtgitter.
Grundausstattung für die "Erdgewinnung"
Welcher "Häuslebauer" kennt es nicht, das Problem mit den Gebäudeecken! Kaum hat man die letzte ausgerichtet, driftet die erste wieder auseinander. Umso ärgerlicher das Ganze, weil unschöne Ecken den Gesamteindruck des Häuschens stark beeinträchtigen.
Es gibt die Methode mit den Gummiringen, die um das Gebäude gespannt werden. Diese hat aber zwei Nachteile. Erstens klebt der Gummi gerne am Plastik fest und zweitens drückt er bei Gebäuden mit Vorsprüngen die Wände nach innen.
Versuche mit Wäscheklammern waren nicht befriedigend. Entweder rutschten sie ab, oder drückten die Wände zu stark zusammen.
Eher durch Zufall, im Kielwasser meiner lieben Frau, lief ich in einem Fachgeschäft für Coiffeurbedarf an diese Haarklammern.
Da ich um Kosten zu sparen die meisten unter der Anlage verbauten Digital-Bausteine selber zusammenlöte, müssen diese vor dem Einbau getestet werden. Ich habe nämlich keine Lust die mühsam in "Demutshaltung" unter der Anlage verbauten Decoder und Gleisbelegtmelder wieder auszubauen. Da Teste ich sie lieber vorher!
Aktuell "brate" ich die Gleisbelegtmelder RM-GB-8-N von Littfinski Datentechnik LDT zusammen. Das Zusammenlöten der Bausteine ist nicht kompliziert, und mit der beiliegenden Bauanleitung problemlos zu bewerkstelligen. Trotzdem gibt es einiges, was man falsch machen kann. Prompt ist mir bei der ersten Platine bei der Sichtkontrolle ein verkehrt herum eingestecktes IC aufgefallen.
Daher habe ich mich kurzentschlossen hingesetzt und auf einem Sperrholzbrett acht voneinander isolierte Tillig-Gleise mit je einem Stromanschluss montiert. Vorne und hinten gibt es je ein kleines Brettchen, welche als Prellbock dienen. Ein weiteres Brettchen mit acht Löchern hilft die Anschlusskabel zu sortieren.
In der Central Station 2 habe ich das wohl einfachste mögliche Gleisstellpult erfasst: Eine Gerade mit acht Rückmeldern.
Jetzt kann ich in wenigen Minuten einen fertiggestelten Rückmelder anschliessen und testen. Wenn ich meine Köf über die Strecke "jage" so müssen die Rückmelder im Gleisstellpult schön einer nach dem anderen aufleuchten. Tun sie das, ist mit dem Rückmelder alles O.K.
Die neue Teststrecke für Rückmeldemodule RM-GB-8-N von LDT
Da hat man nun einen schönen, auf einem Plotter ausgedruckten Plan (vielen Dank nochmals an meinen Schwager), aber wie kriege man nun das Ganze so auf die Platte, dass man die Korkunterlage anbringen kann?
Die Lösung für dieses Problem lautet: "Step by Step!". Zuerst wird der Plan mit Pinnwandnadeln fixiert. Danach schneidet man Stück für Stück aus, legt es als Schablone auf die Korkplatte und klebt diese gleich in die entstandene Lücke im Plan ein. So arbeitet man sich von einer Seite bis zur anderen und hat am Ende die erste Schicht Kork verlegt.
Wie bringt man aber nun die Korkstreifen möglichst exakt an? Auch hier geht es wieder "Step by Step!". Die vorher ausgeschnittenen Planteile werden dafür wieder an ihrem Platz fixiert.
Für die Befestigung der Korkstreifen für den Gleiskörper nimmt man mit Vorteil stabile Pinnwandnadeln. Diese lassen sich auch durch die erste Korkschicht in das darunterligende Holz drücken. Dazu ist ein recht hoher Kraftaufwand nötig.
Spätestens nach ein paar hundert Malen, spürt man den Daumen kaum noch. Auch Blasen von stattlichem Ausmass sind fast unabwendbare Folgen von einer Schicht im Modellbahnkeller. Dabei lässt sich das auf einfachste Weise verhindern.
Man nimmt sich ein kleines Stück einer Hartholzleiste, bohrt mit einem Holzbohrer zwei, drei Milimeter tief ein Loch und schon ist der «Pindrücker» fertig!
Wer etwas grössere Flächen bemalen will und dafür selber gemischte Farben benötigt, muss öfter mal kräftig mit einem Spatel im Farbglas rühren. Gestern war es wieder soweit: Für die Ausschlackanlage von Bohemia-Modell (B&K) musste ein Betongrau her...
Die Farbe war schnell in das ausgewaschene Glas einer Mexikanischen Dipp-Sauce gefüllt, aber wie lange würde es wohl dauern bis viel Weiss mit etwas Schwarz und noch weniger Ockergelb ein homogenes Betongrau ergeben würden?
Da kam ich auf den Gedanken es irgenwie mit dem Akku-Schrauber zu mischen. Es fehlte nur ein geeigneter Quirl dafür. Wie ich den Blick durch die Werkstatt schweifen lies (lies: ...durch das absolute Chaos), blieb dieser an den Resten der Gewindestangen von der Konstruktion der Wendeln hängen.
Das wars! Einen M8-Gewindestange von passender Länge gegriffen, zwei Flügelmuttern aufgeschraubt und gegeneinander gekontert - Fertig war der Quirl. Funktioniert hat er übrigens bestens!
Glücklicherweise gibt es ja eine Unzahl von Plastikbausätzen für Gebäudemodelle. Diese sind meis mehr oder weniger "vorgefärbt". Nur, man sollte sie nich einfach so zusammen bauen, wie die Teile aus der Schachtel kommen. Dafür gibt es mehrere Gründe. Der wichtigste ist dabei sicher, dass die Teile durch das Spritzgussverfahren und das verwendete Material einen Plastik-Glanz erhalten. Dies sieht natürlich nicht sehr vorbildgerecht aus.
Schon ein wenig Farbe kann da wahre Wunder bewirken. Wie man das angehen kann, habe ich hier mal mit ein paar Bildern dokumentiert. Dafür herhalten müssen die Bausätze für einen stattlichen Turm aus dem Mittelalter samt zughöriger Stadtmauer.
Die Teile wurden alle bereits am Spritzling mit der wasserlöslichen Acryl-Malfarbe aus dem Baumarkt bepinselt. Dabei muss man nur aufpassen, dass man feine Strukturen nicht mit zuviel Farbe zusetzt. So werden die Mauern Grau, die Dächer rot und viele andere Teile ensprechend dem persönlichen Geschmack gestrichen. Die Mauern habe ich nach der Grundierung mit sehr stark verdünnter Schwarzer Farbbrühe eingesaut. Wenn man dem Gebräu noch ein, zwei Tropfen Spülmittel beigiebt, so läuft es schnell in die Fugen und Ritzen und gibt der Bruchsteinmauer mehr Plastizität
Nach dem Trocknen kann das Zusammenbauen beginnen. Nun war der Turm fertig, aber irgendwie überzeugte er mich noch nicht. Dafür war mir die Mauer zu eintönig. Hier mal ein Bild:
Wer Modellbausätze mit flüssigem Plastikleber aus einer Flasche mit Kanüle für den Zusammenbau seiner Gebäudemodelle verwendet kennt das Problem: Früher oder später ist das feine Röhrchen mit ausgetrocknetem Kleber verstopft.
Nachdem ich jahrelang versucht habe die Kanüle mit einem feinen Draht zu durchstossen versucht habe, probierte ich es mit dem Feuerzeug. Dieses kurz an das Ende der Kanüle gehalten und schon verbrannte der leichtenflammbare Kleber in einer kleinen Flamme.
Seither habe ich das schon mehrmals gemacht, und es funktionierte immer. Trotzdem gilt: Nachmachen auf eigene Gefahr!
Nein, es handelt sich dabei nicht um ein neues Mobil für den Mann aus Rom, sondern um ein praktisches Hilfsmittel für alle Arbeiten unter der Anlage.
Ich schneide mir meinen Korkunterbau aus Korplatten, die man in Baumärkten kaufen kann. Diese sind für Böden gedacht und müssen zugeschnitten werden. Bei Graden ist es einfach im Bogen wird es jedoch schwieriger.
Wer eine Anlage baut, kommt nicht darum herum, den Gleisverlauf auf den Trassebrettern anzuzeichnen. Dabei ist es immer ein wenig problematisch die grossen Radien ohne einen entsprechend grossen Zirkel aufzuzeichnen.
Natürlich gibt es da den alten Trick mit dem Nagel und mit dem an einer Schnur befestigen Bleistift. Aber bei dieser Methode erreicht man nur schwerlich die geforderte Genauigkeit.
Daher habe ich mich kurz in meinem Bastelraum umgesehen und in dem Chaos nach Teilen Ausschau gehalten, welche mir weiterhelfen. Nach kurzer Zeit viel mein Blick auf ein Aluröhrchen, welches ich einmal im Baumarkt mitgenommen hatte, um daraus Ladegut herzustellen.
Zu dem Röhrchen benötigte ich noch einen Nagel, einen Minenbleistift und 4 Kabelbinder. Der Bleistift und der Nagel wurden dann mit je zwei Kabelbindern über Kreuz so fest wie möglich am Röhrchen fixiert.
Da das Röhrchen glatt ist, kann der Nagel und auch der Bleistift mit leichtem Kraftaufwand verschoben werden. Beim Anzeichnen reicht aber die Festigkeit der Konstruktion. So sind sehr genaue Kreise möglich.
Hier noch ein paar Bilder, welche die ganze Bastelei zeigen: