Glücklicherweise gibt es ja eine Unzahl von Plastikbausätzen für Gebäudemodelle. Diese sind meis mehr oder weniger "vorgefärbt". Nur, man sollte sie nich einfach so zusammen bauen, wie die Teile aus der Schachtel kommen. Dafür gibt es mehrere Gründe. Der wichtigste ist dabei sicher, dass die Teile durch das Spritzgussverfahren und das verwendete Material einen Plastik-Glanz erhalten. Dies sieht natürlich nicht sehr vorbildgerecht aus.

Schon ein wenig Farbe kann da wahre Wunder bewirken. Wie man das angehen kann, habe ich hier mal mit ein paar Bildern dokumentiert. Dafür herhalten müssen die Bausätze für einen stattlichen Turm aus dem Mittelalter samt zughöriger Stadtmauer.

Die Teile wurden alle bereits am Spritzling mit der wasserlöslichen Acryl-Malfarbe aus dem Baumarkt bepinselt. Dabei muss man nur aufpassen, dass man feine Strukturen nicht mit zuviel Farbe zusetzt. So werden die Mauern Grau, die Dächer rot und viele andere Teile ensprechend dem persönlichen Geschmack gestrichen. Die Mauern habe ich nach der Grundierung mit sehr stark verdünnter Schwarzer Farbbrühe eingesaut. Wenn man dem Gebräu noch ein, zwei Tropfen Spülmittel beigiebt, so läuft es schnell in die Fugen und Ritzen und gibt der Bruchsteinmauer mehr Plastizität

Nach dem Trocknen kann das Zusammenbauen beginnen. Nun war der Turm fertig, aber irgendwie überzeugte er mich noch nicht. Dafür war mir die Mauer zu eintönig. Hier mal ein Bild:

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Nun wurden drei Farben angemischt und nacheinander auf einzelne Steine aufgebracht. Dazu bedarf es eines guten, feinen Pinsels, einer ruhigen Hand und Geduld ohne Ende!

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Nach der ersten Farbe (Hellgrau) sah es so aus:

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Schon mit der zweiten Farbe (Sandsteinfarben) fand ich es schon viel "lebendiger" oder eben echter:

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Die dritte Farbe (Sandsteinfarben dunkel) machte es nochmals besser:

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Nun wurden die Mauern nochmals mit einem Gebräu aus Schwarz, Braun und Grün (wieder stark verdünnt) komplett einesaut. Gleich danach wird die Sauce wieder mit Küchenpapier abgewischt. Dabei sollte in den Vertiefungen Farbe zurückbleiben.

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Dieser Schritt fällt einen sehr schwer, weil man un die mit zitternder Hand aufgebrachten Details fürchtet. Wenn die Sache aber trocken ist, sieht's nochmals besser aus (finde ich):

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Danach werden im sogenannten Dry-Brush-Verfahren mit fast trockenem Pinsel die Spitzlichter gesetzt. Dabei wird der Pinsel immer von oben nach unten geführt, da die Lichter in Wirklichkeit an den oberen Kanten auftreten.

Wenn man wie beschrieben vorgeht, sieht das Ergebnis - nach wenigen hundert Stunden ;-)  - in etwa so aus:

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