Ich habe schon in machen Heften und Büchern von der Spörle Formen gelesen. Da sie aber in keinem der von mir besuchten Modellbahngeschäften erhältlich waren - auch nicht zu bestellen - habe ich mich mal mit Google auf die Suche gemacht.

Recht schnell war klar, dass es keine Website gab, wo die Formen erhältlich waren. In einem Forenbeitrag fand ich aber den Tipp, mal eine Mail an Herr Spörle zu senden, von Ihm erhalte man dann den Katalog als PDF-Datei.

Dies habe ich dann auch getan. Kurz darauf erhielt ich den 16 Seiten langen Katalog. Mir gingen fast die Augen über! Da gab es weit mehr als ein paar Mauerplatten. Die Bestellung von mehreren Formen war dann auch schnell beschlossene Sache.

Ich bestellte mir:

  • 6100 Formensatz Mauerwerk, 5 Formen
  • 2051 Set Güterrampe Beton-Sockel 3 Formen:
  • 1200 Landstraßen-Set, 9 Formen:
  • 3010 Beton, Universal-Mauerplatte
  • 6330 Satz „Tunnel“, eingleisig für Fahrltg., 3 Formen:
  • 7024 Satz 5 detaillierte Fabrik-, Hofmauern u. 3 separate Pfeiler
  • 2215 5 hohe, verschied. Bahnsteigkanten: 2 Beton, 2 Ziegel, 1 Putz
  • 2218 3 niedr. Bahnsteigkanten (Ziegel, Beton, Putz) mit Zubehör
  • 2141 Bahnsteigbelag 30x30 cm-Platten versetzt

Also rund 25 Formen

Mit der Bestätigung der Bestellung erhielt ich noch eine 20 seitige Anleitung für die Formen aus der Werkstatt Spörle. Titel: "Bauen mit Gips". Diese druckte ich mir aus und verkürzte mir so die Wartezeit auf die Formen.

Nach ein paar Tagen kamen sie dann bei mir an. Sie waren gut verpackt und kamen deshalb in perfektem Zustand aus dem Karton. Alle Formen waren stapelweise mit Gummiringen gebündelt. Oben, unten und immer zwischen zwei Formen mit stabilem Karton versehen. Die Stapel fein säuberlich mit Etiketten beschriftet. Da könnte sich manch grosser Hersteller was abgucken!

Hier mal ein Bild wie sich die Sache präsentierte:

Paket mit den Formen aus der Werkstatt Spörle

Der Inhalt des Pakets. Herzlichen Dank übrigens für die Beigaben. (Den Spatel und das Netzmittel waren einfach mit dabei). Dazu gab es noch eine zweiseitige Aleitung "Gips kolorieren - drei schnelle Schritte zum Erfolg" mit vielen Bilder in Farbe.

Der Inhalt sauber verpackt...

Zu den Formen des Tunnelbausatzes gab es noch ein sehr nützliches Merkblatt zum Tunnelprofil.

spoerle_formen_03

Jetzt hatte es mich natürlich gepackt! Bei nächster Gelgenheit wurde der Tisch im Bastelkeller freigeräumt. Anm. Das war die Untertreibung des Jahres! Ich musste mich mit einem scharfen Spachtel bis zur Holzplatte "durchkämpfen" und ihn mit Schmirgelpapier abschleifen um ihn eben zu kriegen).

Danach klebte ich so ein Plastik wie ihn Maler zum Abdecken verwenden an die Wand und zog ihn über den Tisch. Dies war eine sehr gute Massnahme, wie sich beim Giessen herausstellte. So sah das Ganze dann aus:

Bereigelegte Formen

Vom Netzmittel machte ich mir eine kleine Menge in einer ausgewaschenen Deo-Pumpflasche an. Damit werden die Formen vor dem Giessen angefeuchtet. Mit dem Pinsel verteilte ich dann das Ganze in alle Ecken.

Mit dem Lineal streift man die überschüssige Masse von den Formen. Das Lineal kürzte ich später noch etwas. So kommt man besser an den benachbarten Formen vorbei, wenn diese nahe beieinander liegen.

Netzmittel und Lineal zum Abstreifen

Für die ersten Versuche verwendet ich eine keramische Giessmasse aus dem Künstlerbedarf. Diese ist sehr fein und nicht viel teurer als Moltofil. Schon der erste Abguss der meisten Formen wurden durchaus brauchbar. Nur bei ganz kleinen Teilen wie z.B. den Treppen, gab es zu viele Luftbläschen. Dies lag an den neuen Formen. Schon der zweiten Abguss gelang. Der Effekt ist übrigens auch in der Anleitung beschrieben.

Weil mein Sohnemann in den Bastelraum kam und sich die Kamera schnappte, gibt's zur Abwechslung mal ein Bild von mir bei der Arbeit - Sorry beim Hobby!

Abstreifen der Formen

Um alle Formen auszugiessen benötigte ich vier Mischungen der Giessmasse. Die Giessmasse härtet derart schnell aus, dass ich schon die ersten Formen ausformen konnte, bevor ich alle ausgegossen hatte. Theoretisch ist also eine "Fliessbandproduktion" möglich. Hier mal der 1. Abguss einer Mauerplatte, die perfekt gelungen ist:

1. Abguss einer Mauerplatte

Dagegen hat das Tunnelportal an den Kanten noch einige Löcher von Lufteinschlüssen. Bereits der 2. Abguss war da viel besser und konnte verwendet werden. Das sieht man weiter unten bei den Bildern der Probestellung des Tunnelportals.

Erster Abguss des Tunnelportals

Nach nicht einmal zwei Stunden war alle Formen einmal dran und der Tisch sah entsprechend aus. Nun machte sich die Folie bezahlt. Genauso leicht, wie sich die Teile aus den Formen lösen lassen, können dank ihr die Reste vom Abstreifen entfernt werden. So kann man schnell weiter arbeiten.

Alles abgegossen...

Danach konnte ich es nicht lassen, die Teile auf der Werkbank zu einem Tunnel-Portal zusammen zu stellen.

Ausprobieren der Tunnel-Formen

Am nächsten Samstag beschäftigte ich mich den ganzen Morgen mit dem Anfertigen von Abgüssen. Ich machte dabei 5 Kg der keramischen Giessmasse alle. Damit hatte ich alle Formen dreimal abgegossen. Mit den Teilen war es möglich eine Stellprobe auf der Anlage zu machen. Hier zwei Bilder davon:

Stellproble Tunnelportal

Stellproble Tunnelportal

Mein Fazit zu den Formen aus der Werkstatt Spörle ist bereits jetzt mehr als klar. Ich kann nur sagen: "Prädikat absolut emfpehlenswert!". Anders ausgedrückt: Ich bin begeistert! Schon das Abgiessen macht Spass und das Basteln mit den selber hergestellten Teilen noch viel mehr!

Übrigens - ich habe mich  schon beim Gedanken erwischt, die eine oder andere, mühsam aus dem Gips gekratzte Mauer, einzureissen und sie mit den Abgüssen aus den Spörle Formen neu zu errichten.